Begriffe von K - L
K
Kapitalband
Das Kapitalband ist das kleine, farbige Bändchen, das bei Hardcover-Büchern und Deckenbänden an der Ober- und Unterkante des Buchrückens angeklebt ist.
Es verdeckt den Spalt zwischen Buchrücken und Buchblock. Das Kapitalband dient
der Verschönerung und dem Schutz.
Neben der Herstellung in der Weberei, wird in der traditionellen Handeinbandkunst das handumstochene Kapital angewendet. Hierbei wird aus einem eigenen Faden kunstvoll gestochen, gewickelt oder geflochten.
Karton
Dieses Erzeugnis liegt im Flächengewicht zwischen Papier und Pappe.
kaschieren
Bezeichnung für das Überziehen von Pappen oder Kartons
mit Papieren, Geweben oder Folien.
Klebebindung
Bindeverfahren mit Klebstoffen, bei denen der Buchblock aus einzelnen Blättern besteht. Das sogenannte Lumbecken ist nach seinem Entwickler, Emil Lumbeck, benannt. Ein Beispiel ist das Taschenbuch.
Klebstoffe
An Klebstoffe in der Buchbinderei werden, je nach Einsatzgebiet, besondere Anforderungen gestellt. Für die manuelle
Buchanfertigung verarbeite ich Buchbinderleim.
Kopert
lat. coopertorium: das Verhüllende, das Bedeckende
Als Kopert bezeichnet man einen flexiblen Bucheinband aus Pergament, Leder oder Textil, ohne Verwendung von Klebstoff. Die Heftung der Lagen erfolgt in Ketten- oder Langstichtechnik direkt durch den Einband und ergibt somit eine Rückenverzierung.
Kopf
Die obere, beschnittene Seite des Buchblocks.
Koptische Bindung
Buchbindetechnik mit festen Deckeln und offenem Rücken, wobei die Lagen in Kettenstichheftung sowohl miteinander als auch mit den Deckeln flexibel verbunden sind.
Korrekturlesen
Unter Korrekturlesen versteht man die Untersuchung eines Textes auf etwaige Fehler und Mängel und seine Beseitigung.
Mit dem abschließenden, verbindlichen Korrekturlesens durch den Kunden, erklärt er per Unterschrift die Druckfreigabe. Für später entdeckte Fehler ist die Druckerei
nicht ersatzpflichtig.
Kunstleder
Als Kunstleder wird in der Regel der Verbund von textilem Gewebe oder Vliesstoff mit einer Beschichtung aus Kunststoff verstanden.
Die qualitätiven Unterschiede sind enorm, von gewöhnlichem Kunstleder bis zu hochwertigen Lederimitaten.
L
latent
verborgen
Laufrichtung
Jedes maschinell hergestelltes Papier, Karton oder Pappe hat eine Laufrichtung. Darunter versteht man die Lage der Fasern in einem Bogen. Die Laufrichtung ist bei der Verarbeitung von Papier, Karton und Pappe von großer Bedeutung.
Beim einem Buch hat die Laufrichtung aller Materialen parallel zum Rücken zu verlaufen, damit Zug und Gegenzugkräfte in die gleiche Richtung wirken.
Beim Anschmieren dehnt sich das Material quer zur Laufrichtung, in Dehnrichtung.
Hier einige einfache Methoden zur Bestimmung der Laufrichtung:
Reißprobe, Fingernagelprobe, Feuchtprobe, Streifenprobe, Falz- und Biegeprobe.
Layout
Entwurf. Verbindliche Anordnung für den Stand von Texten und Bildern zur Herstellung von Drucksachen aller Art.
Leporello
Das Leporello (Faltbuch) ist ein faltbares Heft in Form eines langen Papier- oder Kartonstreifens, der ziehharmonikaartig zusammengelegt ist. Für spezielle Bilderreihen, beispielsweise anlässlich einer Geburt, Schuleinführung, Hochzeit, für Ansichtskarten, Portraitfotografien, ...
Leporellofalz
Zickzackfalz. Jeder folgende Falz wird in entgegengesetzte Richtung wie der vorhergehende gefalzt. Gern genutzt zu Werbezwecken: Faltblätter, Prospekte, ...
Leseband
Das Leseband (Lesebändchen) ist ein am Kopf des Buchblockes befestigtes schmales Stoffband, das, zwischen die Buchseiten gelegt, als Lesezeichen dient. Meist reicht es über den unteren Rand des Buchblockes. Die buchbinderische Fachbezeichnung ist Zeichenband.
Lumbecken
Fadenlose Klebebindung für Broschüren, Bücher u.ä.
Nach Einklemmen des Buchblocks wird der herausragende Bund nach einer Seite aufgefächert und mit Klebstoff bestrichen, der Vorgang wiederholt sich beim Auffächern
des Buchblocks zur anderen Seite.
Vorteil: schnelle, preiswerte Bindung.
Nachteil: Festigkeit und Lebensdauer erreichen nicht annähernd die Qualität eines fadengehefteten Buches. Fadenheftung